in Fatima, Kibeho, Lourdes und wohl auch in Medjugorje: Maria spricht zu uns im Aftrag Gottes

So mancher, der die Gelegenheit hat, einen der bekannten Wallfahrts- und Marienerscheinungsorten zu besuchen, stellt sich die Frage, warum Maria denn überhaupt zu uns, der Kirche und der Welt sprechen soll. Also: Warum ausgerechnet Maria? Warum nicht Jesus, Petrus oder der Erzengel Michael? – Und, vielleicht noch wichtiger: Warum tut sie das? Ist es im Himmel nicht unterhaltsam genug?

Nun, die Antwort finden wir schnell, wenn wir Maria als Prophetin sehen. Propheten versehen ihren Dienst nicht, weil es ihnen zuhause «zu langweilig» war – so erfüllen einen Auftrag, den sie von Gott erhalten. Ob Maria nun wirklich als Prophetin auftritt, klärt sich, wenn wir einmal das betrachten, was sie uns in Lourdes, Fatima, Kibeho, in der Rue du Bac und wohl auch in Medjugorje mitteilt – und wenn wir uns vorher fragen, was denn so ein Prophet zu sagen hat.

Was ist ein Prophet?

Ein Prophet ist Gottes Sprachrohr

Ein Prophet ist jemand, der das «göttlich Richtige und Wahre» sagt, der Prophet ist jemand, der erfüllt ist von Gottes Geist und deshalb zum Sprachrohr Gottes wird. Der Prophet ist dem Priester gegenübergestellt, ergänzt ihn und bewahrt ihn. Während der Priester auf die Lehre und Tradition bezogen ist, schöpft der Prophet seine Autorität aus der Offenbarung. Beide stützen sich gegenseitig.

Ein Prophet ist ganzheitlich

Prophetie ist nicht nur Gerede, Vortrag und mündliche Mahnung. Prophetie ist verbunden mit Symbolhandlungen (Hos 1,2: Der Prophet heiratet eine Kultdirne um die Prostitution des Volkes zu kritisieren), mit Zeichen und Wundern (2 Kön 5; Naaman wird vom Aussatz befreit), mit Visionen (Jes 6; Jesaja sieht in einer Vision seine Berufung zum Propheten) und Auditionen.

Ein Prophet ist politisch

Ein Prophet spricht nicht nur von Frömmigkeit und Theologie; vielmehr spricht er in seine Zeit hinein, d.h. er antwortet auf Fragen der Zeit, mahnt entgegen dem Zeitgeist und warnt vor falschen Entwicklungen. Die Warnung ist verbunden mit dem Aufzeigen von (fatalen) Konsequenzen, das Beherzigen der Mahnungen mit Verheißungen. Das Anliegen der Prophetie ist also nicht die Weissagung und Vorhersage, sondern die Umkehr.

Ein Prophet ermutigt zur Umkehr und Neubeginn

Propheten zeigen Wege auf, zu Gott zurückzukehren. Sie mahnen nicht nur, um zu kritisieren, sondern um Neubesinnung und Neubeginn zu ermöglichen. Prophetie hat, trotz aller Gesellschafts- und Religionskritik, ein positives Anliegen: Das Volk soll das Gute ergreifen und sich der Zuneigung Gottes bewusst werden. Dazu ermutigen Propheten, indem sie die Verheißung und den Lohn Gottes vor Augen führen.

Ein Prophet hilft, die Zeichen der Zeit zu verstehen

Ein Prophet öffnet die Augen für die verborgenen Gründe, die zu den Missständen geführt haben. Er kritisiert nicht nur die Missstände, er hilft auch zu verstehen, wie es dazu gekommen ist. Er öffnet die Augen derjenigen, die bereit sind, sich und die Gesellschaft zu bessern.

Maria als Prophetin

Dass Maria in ihrem Wesen und Handeln diesen Kriterien entspricht, zeigt sich, wenn wir die Erscheinung einmal im Einzelnen betrachten:

  • Sie ist das Sprachrohr Gottes in die Zeit hinein,
  • ihre Botschaften sind ganzheitlich, verknüpft mit Visionen, Audition, Bildern und Gegenständen.
  • Die Zielrichtung der Marienerscheinungen ist nicht nur die reine Frömmigkeit, sondern sie mischt sich in die Politik ein. Nachdem sich die Kirchengeschichte und die Profangeschichte endgültig getrennt hatte, verknüpft Maria wieder das Geschehen in der Welt mit dem göttlichen Plan. Sie bezieht sich auf die Verhältnisse der Zeit.
  • Maria gibt uns eine Fülle von Verheißungen (weltliche, ewige, persönliche und allgemeine).
  • Wir erfahren nicht nur, wenn wir auf die Bedürfnisse der Welt schauen, dass die Marienerscheinungen darauf die entsprechenden Antworten geben, sondern wir können auch umgekehrt anhand der Botschaften erkennen, wo die «Knackpunkte» unseres Zeitgeschehens liegen. Wie eine echte Propheten öffnet Maria uns die Augen, um zu erkennen, was zu tun ist und wo wir den göttlichen Hebel der Gnade ansetzen müssen.

Das behaupte ich einfach mal. Maria ist die Prophetin unserer Zeit, von Gott gesandt mit einer Botschaft, die ganz und gar in der Tradition der großen Propheten des Alten Bundes steht.

Das wäre jetzt natürlich zu überprüfen. Nur zu: Die Informationen über die Erscheinungen in der Rue du Bac (1830), in La Salette (1846), Lourdes (1858), Fatima (1914-1918), Kibeho (1981-89) und Medjugorje (seit 1981) findet ihr im Internet.

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