An Palmsonntag feiern wir den Einzug Jesu in Jerusalem. In der Woche vor seinem Tod ist Jesus feierlich in Jerusalem eingezogen und wurde von einer jubelnde Menschenmenge empfangen – und begleitet. Dabei wurde er wie ein König gefeiert.

Der Einzug in Jerusalem wird in folgenden Bibelstellen berichtet: Joh 12,13–15; Mt 21,1–11 Mk 11,1–11

Jesus wurde wie ein König gefeiert

Jesus ging nicht zu Fuß, sondern zog reitend in die Stadt. Außerdem jubelte man ihm als «Sohn Davids» zu – die Menschenmenge betonte also seine Abstammung vom wichtigsten König der Juden. Wie Sklaven einem König mit Zweigen Kühlung zufächeln, begrüßten die Menschen Jesus mit Zweigen in den Händen; zudem mit Palmzweigen, die für die Juden Zeichen des Königs und des Sieges waren. Außerdem wurden die Zweige auch auf den Weg gelegt – zusätzlich zu Kleidungstücken, die eine Art «roten Teppich» bildeten und somit die Hoheit Jesu betonten.

Damit wurde der Grund für die wenig später erfolgte Verurteilung Jesu gelegt. Die Führungsschicht der Juden fürchtete, dass Jesus einen Anspruch auf die geistliche Führerschaft erheben würde. Und auch die Römer erstickten jede Auflehnung gegen den Machtanspruch des Kaisers im Keim.

Kein König dieser Welt

Jesus hat allerdings schon in der Wahl seines Reittieres deutlich gemacht, dass er zumindest für die Römer keine Gefahr darstellt: Er wählte einen Esel, ja sogar ein Eselsfohlen aus. Da es den Juden von den Römern verboten war auf einem Pferd zu reiten, zeigte er, dass er sich der römischen Vorherrschaft nicht widersetzen wollte.
Für die Juden war aber der Ritt auf einem Esel keineswegs nur ein Demutszeichen. Beim Propheten Sacharja hieß es nämlich schon: «Juble laut, Tochter Zion! Jauchze, Tochter Jerusalem! Siehe, dein König kommt zu dir. Gerecht ist er und Rettung wurde ihm zuteil, demütig ist er und reitet auf einem Esel, ja, auf einem Esel, dem Jungen einer Eselin.» (Sach 9,9) Indem Jesus diese Prophezeiung erfüllt, bezieht er die Messiasverheißung auf sich.

Jesus handelte also den Römern gegenüber beruhigend, den Juden aber mit einem deutlichen Anspruch auf die biblische Verheißung: «Seht, ich bin der von den Propheten angekündigte König und Messias!»

Somit ging wenige Tage später die treibende Kraft zur Verurteilung vom Hohenrat der Juden aus; die Hinrichtung übernahmen dann aber die Römer.

Unsere neuesten Artikel zu «Jesus Christus»

Weitere Gedanken zu kirchlichen Festen

Weitere Gedanken aus «Geistliches»

Neueste Artikel

Schlagwörter: , , Last modified: 30. März 2021