Fronleichnam
Am Fronleichnamsfest gehen die Leute durch die Straßen ihrer Heimat mit einem ganz wunderbaren goldenen Gefäß, und darin – hinter Glas – sieht man etwas, das wie ein Stück Brot aussieht (die Hostie). Sie halten eine Prozession, um allen zu zeigen, wovon sie leben. Für Menschen, die nicht katholisch sind, klingt das etwas verrückt.
Wenn man nicht Bescheid weiß, ist das auch wirklich vollkommen irre. Oder hast Du schon einmal gehört, dass jemand aus Freude über ein schönes Schnitzel ein Kästchen aus Glas baut, dort das Schnitzel hinein tut und mit dem Schnitzel durch das ganze Dorf oder die Stadt läuft und es allen zeigt, bevor er es isst? Nein, sicher nicht.
Aber wir Katholiken sind so seltsam. Die Hostie, die wir in der Eucharistiefeier essen, wird in der feierlichen Prozession durch die ganze Gemeinde getragen. Obwohl sie doch eigentlich zum Essen gedacht ist.
Aber das ist gar nicht so verrückt, wie es auf den ersten Blick klingt. Denn es ist ja kein Brot, das wir durch die Straßen tragen, sondern es ist Jesus. Jesus durch die Straßen tragen und allen Leuten zeigen – das ist nicht verrückt. Das ist sogar sehr schön.
Denn wir zeigen allen Menschen, dass Gott sie nicht verlassen hat. Er ist mitten unter uns. Manche Menschen glauben vielleicht, Gott würde sie nicht mögen. Deshalb zeigen wir Jesus und sagen: »So sehr liebt Gott Dich, dass er sich so klein macht wie diese Hostie – um bei Dir zu sein.«
Natürlich zeigen wir auch unseren Glauben. Wir machen uns schick, rufen alle Kommunionkinder und Messdiener zusammen, manche Menschen schmücken ihre Häuser oder die Straßen mit Blumen. Wir alle wollen deutlich machen: »Daran glauben wir! Gott ist da!«

(Ende des «Kleinen Kommunionkurs»)
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