Das Brot

Jesus wusste, dass wir nicht mehr so sind, wie er uns eigentlich erschaffen hat. Wir sind nicht nur gut, sondern auch böse – manchmal. Das liegt nicht an einer Krankheit, die man mit Medikamenten heilen könnte, oder mit einem Verband und einer Salbe. Sondern das liegt an unserer Seele. Die hat die Verbindung zu Gott verloren.
In der Taufe hat Gott diese Verbindung zwar wiederhergestellt. Aber noch ist die Seele nicht ganz geheilt; immer wieder passiert es, dass wir unser Verbindung zu Gott vergessen und seltsame Dinge tun, die nicht zu Gott passen.

Da hilft kein Schrubben mit Seife. Da hilft auch kein Medikament, keine Vitamine und keine Gymnastik-Übung. Da hilft nur etwas, das der Seele immer wieder das gibt, was sie verloren hat. Nämlich: Gott selbst.

Natürlich können wir Gott nicht einfach essen, schlucken oder einatmen. Deshalb hat Jesus ein Zeichen gewählt, in das er sich selbst verwandelt. Und er hat sich für Brot entschieden, weil eigentlich alle Menschen auf der ganzen Welt Brot essen.

Wenn Jesus das Brot in Seinen Leib verwandelt, kommt Er in uns hinein. Und nun, wenn Jesus wieder die Verbindung mit unserer Seele erneuert hat, dann kann er uns von innen her verwandeln.

Natürlich hätte Jesus uns auch ein Medikament geben können. Oder Vitamine. Aber wir sollen ja nicht nur geheilt werden; wir sollen ja nicht nur wieder Menschen mit einer gesunden Seele und einem gesunden Körper werden. Sondern wir sollen – wie Jesus – Menschen mit Leib, Seele und »ewigem Leben« werden. Durch das Essen dieses Brotes, das kein Brot mehr ist, werden wir wie Jesus

Der Priester

Die Apostel haben später die Vollmacht, das Brot zu verwandeln, an andere Männer weitergegeben, und diese wieder an andere – immer so weiter. Bis auf den heutigen Tag gibt es Männer, die den Auftrag und die Vollmacht haben, Brot in Jesus zu verwandeln. Das sind ansonsten ganz normale Männer. Aber weil sie diesen Auftrag haben, diese Vollmacht und weil sie mit uns die Eucharistie feiern, nennen wir sie »Priester«.

Immer wenn der Priester die Messe feiert und wie Jesus sagt: »Das ist mein Leib – Das ist mein Blut«, verwandelt sich das Brot und der Wein in Jesus. Wenn Du nun fragst, wie das denn geht, dann kann ich darauf nur antworten, dass wir nicht wissen, wie das »funktioniert« – sondern nur, dass es geschieht. Wie bei allem, was sich verwandelt. Manche denken, es sei Zauberei – wie bei den Zauberern im Märchen. So ganz falsch ist das nicht, aber in den Märchen geschehen die Zaubereien, weil die Zauberer magische Kräfte haben und weil sie die Worte ganz genau und richtig aussprechen.

Der Priester ist kein Zauberer. Er hat keine magischen Kräfte und die Worte sind auch nicht magisch; Gott ist derjenige, der das Brot verwandelt. Wenn man das nicht vergisst, kann man schon sagen, dass die Wandlung ein »magischer Moment« ist – so ähnlich wie bei einem Zauberer: Zuerst war es Brot, danach ist es Jesus.

Der lebendige Jesus! Mit Leib, Seele und seiner göttlichen Macht. So einen kleinen, lebendigen Jesus auf dem Altar oder – in der Kommunion – würde natürlich keiner essen. Man isst doch keine Menschen!

Aber Jesus möchte in unser Innerstes, um uns von dort zu verwandeln. Deshalb geschehen immer noch, wie damals beim letzten Abendmahl, zwei Wunder gleichzeitig: Das Brot verwandelt sich in den lebendigen Leib Jesu; und gleichzeitig sieht der Leib Jesu immer noch aus wie Brot. Gott will es so, und er freut sich, wenn wir ihn in uns aufnehmen – bei der Kommunion.

Weiter im Kommunionkurs mit Teil 3 (von 5)

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