Mit der Bibel kann man natürlich nicht beweisen, dass Gott tatsächlich Dreifaltigkeit ist – zumindest nicht dem gegenüber, der die Bibel nicht für Gottes Wort hält. Dagegen gibt es allerdings kaum Christen, die zwar die Bibel akzeptieren, aber nicht an die Dreifaltigkeit glauben.
Allerdings gibt es die Zeugen Jehovas, die in Jesus Christus eher eine Erscheinung des Erzengels Michael sehen (aber auf keinen Fall eine göttliche Person). Sie haben das gleiche Alte und Neue Testament wie wir Christen (wenn auch in einer an vielen Stellen verfälschten Übersetzung), und doch lehnen sie die Dreifaltigkeit ab.

Und dann gibt es ja auch noch die Juden – mit denen wir zwar nur Teile des Alten Testamentes gemeinsam haben, die aber aus den Texten, die wir Christen auch als Heilige Schrift erkennen, eine klare Ablehnung der Dreifaltigkeit Gottes ablesen.

Deshalb möchte ich ein paar Bibelstellen zitieren, die auf die Dreifaltigkeit hindeuten. (Eine genauere, folgerichtige Ableitung des Dreifaltigkeitsglaubens aus der Bibel findest Du in den Artikeln zur Göttlichkeit Jesu). Besonders interessant ist es, dass es solche Stellen auch schon im Alten Testament gibt; dieses wird ja auch von den Juden und Muslimen als Heilige Schrift anerkannt. Allerdings handelt es sich hier nur um Vorausdeutungen auf die Dreifaltigkeit – als Argument, um Juden und Muslimen von der Dreifaltikeit zu überzeugen, reicht es dann doch nicht:

Im Alten Testament

Gott spricht zu sich im Plural:

Gen 1, 26: Dann sprach Gott: Lasst uns Menschen machen als unser Abbild, uns ähnlich. Sie sollen herrschen über die Fische des Meeres, über die Vögel des Himmels, über das Vieh, über die ganze Erde und über alle Kriechtiere auf dem Land.

Die ersten christlichen Theologen haben in diesem Plural ein Gespräch zwischen Gottvater und dem Sohn und dem Geist gesehen; es kann sich jedoch auch nur um eine Sprachfigur (Selbstgespräch) handeln.

Der Engel Gottes – der Jahwe-Engel – wird mit Gott identifiziert:

Gen 16, 6-16: Tu mit ihr, was du willst. Da behandelte Sarai sie so hart, daß ihr Hagar davonlief. Der Engel des Herrn fand Hagar an einer Quelle in der Wüste, an der Quelle auf dem Weg nach Schur. Er sprach: Hagar, Magd Sarais, woher kommst du, und wohin gehst du? Sie antwortete: Ich bin meiner Herrin Sarai davongelaufen. Da sprach der Engel des Herrn zu ihr: Geh zurück zu deiner Herrin, und ertrag ihre harte Behandlung! Der Engel des Herrn sprach zu ihr: Deine Nachkommen will ich so zahlreich machen, daß man sie nicht zählen kann. Weiter sprach der Engel des Herrn zu ihr: Du bist schwanger, du wirst einen Sohn gebären und ihn Ismael (Gott hört) nennen; denn der Herr hat auf dich gehört in deinem Leid. (…) Da nannte sie den Herrn, der zu ihr gesprochen hatte: El-Roï (Gott, der nach mir schaut). Sie sagte nämlich: Habe ich hier nicht nach dem geschaut, der nach mir schaut?

Dass der Engel des Herrn gleichzeitig Gott selbst sein soll, erklärten die frühen Theologen damit, dass hier zwei Personen Gott sind: Eine, die sendet und eine, die gesandt wird. Nach Jes 9, 6 und Mal 3, 1 wird der Engel von den Vätern mit Jesus Christus identifiziert:

Gott erscheint als drei Männer:

Gen 18 (div. Verse): Der Herr erschien Abraham bei den Eichen von Mamre. Abraham saß zur Zeit der Mittagshitze am Zelteingang. Er blickte auf und sah vor sich drei Männer stehen. Als er sie sah, lief er ihnen vom Zelteingang aus entgegen, warf sich zur Erde nieder (…). Sie fragten ihn: Wo ist deine Frau Sara? Dort im Zelt, sagte er. (…) Da sprach der Herr zu Abraham: Warum lacht Sara und sagt: Soll ich wirklich noch Kinder bekommen, obwohl ich so alt bin? (…) Die Männer erhoben sich von ihrem Platz und schauten gegen Sodom. Abraham wollte mitgehen, um sie zu verabschieden.

Im stetigen Wechsel werden die drei Männer als „der Herr“ bezeichnet. Ohne zu beachten, dass es ja eigentlich drei sind, sprechen sie immer mit einer Stimme und der biblische Erzähler erkennt darin die Stimme des einen Gottes.

Der Messias wird – andeutungsweise – als Gottessohn vorverkündigt:

Psalm 2, 7: Den Beschluss des Herrn will ich kundtun. / Er sprach zu mir: »Mein Sohn bist du. Heute habe ich dich gezeugt.«

Die göttliche Weisheit

Bsp.: Spr 8, 12-31: Ich, die Weisheit, verweile bei der Klugheit, ich entdecke Erkenntnis und guten Rat. Gottesfurcht verlangt, Böses zu hassen. Hochmut und Hoffart, schlechte Taten und einen verlogenen Mund hasse ich. Bei mir ist Rat und Hilfe; ich bin die Einsicht, bei mir ist Macht. Durch mich regieren die Könige und entscheiden die Machthaber, wie es Recht ist; durch mich versehen die Herrscher ihr Amt, die Vornehmen und alle Verwalter des Rechts.
Ich liebe alle, die mich lieben, und wer mich sucht, der wird mich finden … Der Herr hat mich geschaffen im Anfang seiner Wege, vor seinen Werken in der Urzeit; in frühester Zeit wurde ich gebildet, am Anfang, beim Ursprung der Erde. Als die Urmeere noch nicht waren, wurde ich geboren, als es die Quellen noch nicht gab, die wasserreichen. Ehe die Berge eingesenkt wurden, vor den Hügeln wurde ich geboren. Noch hatte er die Erde nicht gemacht und die Fluren und alle Schollen des Festlands. Als er die Fundamente der Erde abmaß, da war ich als geliebtes Kind bei ihm. Ich war seine Freude Tag für Tag und spielte vor ihm allezeit. Ich spielte auf seinem Erdenrund, und meine Freude war es, bei den Menschen zu sein.

In den Weisheitsbücher (Sprichwörter, Sirach, Weisheit) wird die göttliche Weisheit als eigene Person neben Jahwe dargestellt; sie ist von Ewigkeit her aus Gott hervorgegangen, wirkt bei der Erschaffung der Welt mit. Die Väter haben darin gerne einen Hinweis (im Lichte des Neuen Testamentes) auf Jesus Christus gesehen.

Im Neuen Testament

Wie schon erwähnt, leitet sich der Glaube der Dreifaltigkeit vor allem aus der Erkenntnis ab, dass Jesus im vollen Sinne Gott war. Auch wenn es überrascht: Die Bibelstellen, die von der Göttlichkeit Jesu sprechen, sind zahlreich und unübersehbar. Mehr erfährst Du in den Artikel auf dieser Seite, die sich mit der Göttlichkeit Jesu beschäftigen.

Für die Dreifaltigkeit, also die Trinität von Vater, Sohn und Geist, möchte ich hier nur zwei Stellen zitieren:

Der Taufbefehl bei Matthäus

Matthäus 28, 17f: Und als sie Jesus sahen, fielen sie vor ihm nieder. Einige aber hatten Zweifel.
Da trat Jesus auf sie zu und sagte zu ihnen: Mir ist alle Macht gegeben im Himmel und auf der Erde. Darum geht zu allen Völkern, und macht alle Menschen zu meinen Jüngern; tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, und lehrt sie, alles zu befolgen, was ich euch geboten habe. Seid gewiß: Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt.

Paulinischer Segenswunsch

2 Korinther 13,13: Die Gnade Jesu Christi, des Herrn, die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen!

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Schlagwörter: , Last modified: 6. Mai 2020